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Stellungnahme vom Vorsitzenden Peter Gabel zum Neubau des katholischen Gymnasiums in Leinefelde

„Die Kirche hierzulande blickt stolz und mit großen Respekt auf das, was sich seit der Wende auf dem Berg in Heiligenstadt verändert hat (…) Das Bistum Erfurt wäre ohne diesen Aufbruch um vieles ärmer.“, zitiert der Vorsitzende der CDU Heilbad Heiligenstadt Peter Gabel den Generalvikar Dr. Georg Jelich aus dem Jahr 1997.

Gabel sieht den Entschluss des Schulträgers Bistum Erfurt rein finanziell motiviert. Anders ist nicht zu erklären, dass ein traditionsreicher Standort mit einem gewachsenem Umfeld in Heiligenstadt aufgegeben wird, um einen Neubau des katholischen Gymnasiums mit neuer integrierter Regelschule am Leinefelder Stadtrand, neben Baumarkt und Supermarkt zu vollziehen.

„Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung weder bildungspolitisch noch strukturell nachvollziehbar. Das Bistum Erfurt hinterlässt in Heiligenstadt ohne Not einen Scherbenhaufen insbesondere bei Schülern und Eltern, aber auch insgesamt in der Stadt“, sagt Gabel der ebenfalls Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion ist.

Er sieht in dem Wegzug des Gymnasiums zusätzlich die gesamte Schulnetzplanung des Landkreis Eichsfeld durcheinander geworfen, denn im Heiligenstädter Einzugsbereich werden zukünftig Gymnasialplätze fehlen. Im Gegensatz dazu gibt es dann in Leinefelde-Worbis drei Gymnasien. Gabel glaubt, dass dieser Umstand zu massiven Problemen führen wird. „Während hier nach jetzigen Stand Schulplätze fehlen werden, wird es dort ein Überangebot geben“, ist er sich sicher.

Gabel kritisiert, das es während der Diskussion zum Schulneubau zu Fehlern auf mehreren Ebenen gekommen ist. Angefangen hat alles damit, dass es das Bistum nicht vermocht hat, eine gemeinsame Lösung mit den Schulschwestern am Berg zu erzielen. Dann sei das Bistum Erfurt durch einen selbsterzeugten Zeitdruck, den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Auf einer Brachfläche zu bauen, ist bekanntlich günstiger als im Heiligenstädter Innenstadtbereich. Genau hier sieht Gabel auch Fehler bei der Stadt Heiligenstadt um Bürgermeister Thomas Spielmann. Als klar war, dass es einen Schulneubau geben soll, hätte die Stadt ein neutrales Standortgutachten für den Bau einer Schule in dieser Größenordnung beauftragen sollen. „Für die Finanzierung solch eines Gutachten wäre ein Beschluss im Stadtrat ohne Probleme möglich gewesen.“, erklärt der Kommunalpolitiker.

Dass sich Bistum und zunächst auch die Stadtspitze nur auf den Iberg versteift haben, sei ein großer Fehler gewesen. „Sowohl verkehrstechnisch und infrastrukturell, als auch aus naturschutzrechtlichen Aspekten waren Probleme an diesem Standort absehbar.“, meint Gabel. Spielmann habe viel zu spät seine städtischen Fachämter mit in den Prozess einbezogen, weiß der 34-jährige zu berichten, denn diese haben ihn letztendlich empfohlen den Iberg nicht weiter zu verfolgen. „So ist uns wichtige Zeit verloren gegangen.“, sagt Gabel. Unbestritten bleibt, dass es trotzdem geeignete Standorte für das Bistum in Heiligenstadt gegeben hätte, wenn sich das Bistum ernsthaft mit diesen beschäftigt hätte.

Nichtsdestotrotz gilt es nun nach vorne zu schauen. Wo sich eine Tür schließe, öffne sich sicher eine andere. Es gäbe nun verschiedene Varianten das Problem der fehlenden Gymnasial- und Regelschulplätze zu lösen. Beispielsweise könnte der Landkreis Eichsfeld das Gymnasium am Berg als staatliche Schule weiter betreiben, analog zum Modell am St. Josef Gymnasium in Dingelstädt. Das wäre im Interesse der Stadt Heilbad Heiligenstadt, die nun zusammen mit dem Landkreis Eichsfeld auf die Heiligenstädter Schulschwestern als Eigentümer der Bergschul-Gebäude zu gehen muss. Die Schaffung von ausreichend Gymnasial- und Regelschule in Heiligenstadt muss nun Priorität für Stadt und Landkreis haben, fordert Gabel abschließend.